Kopfkohl (Brassica oleracea L. var. capitata)
Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae)
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Weißkohl |
Rotkohl | Kopf im Längsschnitt |
Source: Bock D., MPI; Wolf-Garten
Verbreitung, Erträge, Verwendung:
Produktion (1000t) Erträge (dt/ha)
Land | 1979-81 | 1992 | 1979-81 | 1992 |
ex-USSR | 8950 | 8550 | 221 | 225
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China | 5850 | 8300 | 140 | 182 |
Japan | 3120 | 2500 | 387 | 396
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Korea (Rep.) | 3390 | 2730 | 666 | 635 |
Poland | 1490 | 1290 | 245 | 245
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UK | 796 | 780 | 248 | 273 |
Welt | 36030 | 38110 | 214 | 221
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- Verbreitung:
Hauptanbaugebiete sind Westeuropa und Ostseeländer, ex-UDSSR, China,
Japan und Amerika. Vorherrschend sind Weißkohle. Rotkohlanbau ist
im wesentlichen auf Mitteleuropa und Holland beschränkt. Kopfkohl gedeiht
auf schweren Lehmböden bei geregelter Wasserversorgung.
- Verwendung:
Nahrungsmittel (gekocht, konserviert, Rohkostsalat)
5-11% Trockenaubstanz, 2% Eiweiß, 4-5% Kohlenhydrate, 50 mg Vitamin
C/100g.
Herkunft:
Anbau:
- Kultivierung und Züchtung:
Die Kohlarten und -sorten sind zweijährig und gehen im zweiten Jahr
unter Auflösung deer Köpfe oder Rosetten in Blütensprosse
über. Deren gelbe Kreuzblüten bilden nach der Bestäubung
mehrsamige Schoten. Die außerordentliche Formenvielfalt des Gemüsekohls
beruht auf Mutationen und Kreuzungen. Während die Mutanten im Wildbestand
schnell verloren gingen, bedeuteten sie für die menschliche Ernährung
eine Verbesserung und wurden gezielt vermehrt. Der Kopfkohl ist die wirtschaftlich
wichtigste Form des Gemüsekohls. Er leitet sich von einer Wildart ab,
die an den Küsten des Mittelmeeres und Atlantiks vorkommt. Im Altertum
waren die Kopfkohle vermutlich noch nicht bekannt. In typischer Ausprägung
als fest geschlossene runde Köpfe mit glatten Blättern scheinen
sich Weiß- und Rotkohl im Mittelalter um 1200 in Mitteleuropa entwickelt
zu haben. Bei der Züchtung wird in Früh-, Herbst- und Dauersorten
unterteilt.
- Zuchtziele:
Hohe und sichere Ertäge, gleichmäßige Kopfausbildung, Platzfestigkeit,
Schoßresistenz und Kältewiderstandsfähigkeit sind wichtige
Zuchtziele. Frühsorten müssen rasch Köpfe bilden. Von der
Sauerkrautindustrie werden feste, mittelschwere Köpfe mit hohem Rohfaser-
und Zuckergehalt nachgefragt. Für Dauerkohlsorten ist gute Lagerfähigkeit
bedeutsam.
Text by Dr. Wolfgang Schuchert
Adapted to HTML by R.Saedler