UNIVERSITÄT BIELEFELD
Arbeitsstelle Biologie



HINWEISE ZUM STUDIUM DER BIOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT BIELEFELD

Ausgabe: Studienjahr 1974/75


Im Wintersemester 1974/75 wird der Studienbetrieb der Biologie an der Universität Bielefeld aufgenommen.

Jede Hochschule hat ihre Eigenarten, es gibt viele Wege, Biologie zu studieren, es gibt in der Biologie eine Reihe von Forschungs- und Interessenschwerpunkten, und es bleibt einem jeden einzelnen überlassen, auf welche er sich festlegen möchte.

Selbstverständlich sind in Bielefeld nicht alle diese Disziplinen vertreten, an gut ausgebauten traditionellen Universitäten übrigens auch nicht,

Die Planung für den Aufbau der Fakultät für Biologie in Bielefeld läuft bereits seit einigen Jahren. Die Fachbereichskommission Biologie, die mit dieser Aufgabe betraut ist,, hat Strukturempfehlungen ausgearbeitet, an denen sich der Aufbau orientiert. Ein Forschungsschwerpunkt wird in Bielefeld die Verhaltensforschung sein. Für den Endausbau sind 12 Lehrstühle vorgesehen, von denen erst drei (Biologie I – III) besetzt sind und zwar

Über die Besetzung eines vierten Lehrstuhls (Enzym- oder Hormonphysiologie) berät in diesem Sommer die Berufungskommission.

In Bielefeld wird man das Studium mit dem Diplom, dem Staatsexamen oder einer Promotion abschließen können. Die Promotion setzt ein bestandenes Diplom oder Staatsexamen voraus. Diplom- und Promotionsprüfungsordnungen existieren noch nicht, sie werden im Laufe dieses Jahres erarbeitet, doch werden sie sich nur wenig von den an anderen Universitäten der BRD gültigen Ordnungen unterscheiden. Dieser Punkt ist natürlich für Studienortwechsler wichtig. An anderen Universitäten erbrachte Studienleistungen (Praktikumsscheine, Seminarscheine etc.) werden hier voll anerkannt. Ebenso ist daran gedacht, das Lehrangebot in Bielefeld so zu gestalten, daß Bielefelder Scheine und Examina an anderen Universitäten anerkannt werden.

Obwohl wir uns in einer Aufbausituation befinden, ist unser Studienplan so konzipiert und das Lehrangebot ausreichend, um den Studenten die Möglichkeit zu geben, das Studium im gleichen Zeitraum abzuschließen zu können wie anderswo.

Die meisten Biologiestudenten schließen ihr Studium mit dem Staatsexamen ab, auch wenn viele von ihnen ihr Studium mit der Absicht beginnen, ein Diplom ablegen zu wollen. Der Grund für den Wechsel liegt in den nicht gerade günstigen Berufsaussichten für Diplombiologen. Aus diesem Grunde wurde darauf verzichtet, getrennte Studienordnungen für Diplombiologen und Lehramtskandidaten auszuarbeiten, um somit eine Durchlässigkeit während des Studiums zu ermöglichen das gilt natürlich auch für den umgekehrten Fall (Staatsexamen > Diplom).

1. Vorläufiger Studienplan.

Der vorliegende Studienplan orientiert sich vor allem an den Bedürfnissen der Ausbildung von Lehramtskandidaten. Es ist vorgesehen, in den Lehrveranstaltungen, vor allem in den Praktika, schulpraxisbezogene Gesichtspunkte in den Vordergrund zu stellen. Er ist jedoch flexibel genug, um auch für Diplomanden eine Spezialisierung in einer Teildisziplin der Biologie zuzulassen. Es gibt kein klares Berufsbild eines Diplombiologen und vor allem keinen klar definierten Bedarf auf den hin man einen Studiengang ausrichten müßte. Der Studienplan ist ein Versuch, der nach ausgiebigen Diskussionen in den Sitzungen der Fachbereichskommission erarbeitet wurde und der für die nächsten zwei Jahre gelten soll, was natürlich nicht heißen soll, daß wir in zwei Jahren etwas völlig Neues vorlegen wollen; es ist an Verbesserungen gedacht, die sich aus den bis dahin gesammelten Erfahrungen ergeben. Studienplanänderungen betreffen die jeweils neu beginnende Studentengeneration. Bereits erbrachte Studienleistungen bleiben davon unberührt. Man kann das Studium so fortsetzen, wie man es ursprünglich geplant hat.

Wir möchten verhindern, daß ein Studiengang in Formen erstarrt, die uns heute vielleicht zweckmäßig erscheinen, die aber morgen überholt sein können. Eine Reform ist nur durch eine Initiative und durch eine aktive Zusammenarbeit aller Lehrenden und Lernenden zu erreichen. Nur eine solche Kritik gestattet es, Fortschritte zu errreichen und Verbesserungen vorzunehmen.

Der individuellen Beratung wird eine große Bedeutung zugeschrieben. Es liegt für den Studenten im eigenen Interesse, von einer ausführlichen Studienberatung Gebrauch zu machen, um das Risiko einzudämmen, das Studium falsch zu planen oder schlecht vorbereitet in eine Prüfung zu gehen. Das Studium mit seinen Möglichkeiten ist heutzutage komplex, und fast jeder Student hat sein eigenes Problem, das in einem so kurzen Studienführer wie diesem nicht geklärt werden kann – schon gar nicht in seiner ersten Auflage.

Stundenmäßig hält sich der von uns ausgearbeitete Studienplan an die z. Zt. In der Diskussion befindlichen Rahmenstudienordnungen für Lehramtskandidaten, hierbei wurde in erster Linie an die Gymnasiallehrer (S II) gedacht. Für Realschullehrer (S I) reduziert sich das Angebot entsprechend. Details müssen in der Studienberatung geklärt werden.

Im Grundstudium werden folgende Gesichtspunkte betont:

  1. Das Grundstudium soll eine Übersicht über die Zielrichtungen, Denk- und Arbeitsmethoden der Biologie vermitteln
  2. Schulbedingte Unterschiede naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse sollen in der einführenden Vorlesung mit den dazugehörigen Übungen (Seminare) berücksichtigt und ausgeglichen werden.
  3. Im erstzen Studienjahr soll der Schwerpunkt auf das Studium der Grundnebenfächer (Chemie, Physik, Mathematik) gelegt werden.

Im Chemiepraktikum z. B. soll praktische Laborerfahrung gesammelt wer5den, die für die Teilnahme an den Biologischen Übungen III (im 3. Semester) sowie für einige der Blockübungen (für Fortgeschrittene) unerläßlich sind. Es ist zu beachten, daß zum Studium der Grundnebenfächer im Grundstudium (1.-4. Semester) mindestens ebensoviel Zeit eingeplant werden muß wie für die von uns genannten Lehrveranstaltungen der Biologie. Eine Detailabsprache zwischen den Fakultäten steht noch aus. Sie können aber damit rechnen, gegen Ende des Sommers von uns weitere Informationen erhalten zu können.

Studienplan (Allgemeine Übersicht)

Zusammen: 38 SWS, Hierzu kommen noch die Lehrveranstaltungen der Chemie, der Physik und der Mathematik.

Summe: 68 Semesterwochenstunden.

2. Was wird während des Studiums geboten ?

Die Biologie ist die Wissenschaft vom Leben, welches sich in einer Vielfalt von Formen und Vorgängen offenbart. Biologie ist die Wissenschaft eines historischen Ablaufs – der Evolution – zu dem es keine Alternativen gibt. Dieser Ablauf setzt eine Kontinuität voraus, die an dieser Stelle nur durch das Stichwort Vererbung angedeutet sein soll. Wir haben es in der Biologie mit lebenden Systemen unterschiedlicher Komplexität zu tun: wir können somit verschiedene Organisationsebenen unterscheiden: Molekül, Zelle, Vielzeller, Gesellschaften. Die einzelnen Komponenten eines Systems stehen untereinander in ständiger Wechselwirkung, ganz gleich, ob wir jetzt als Beispiel die Reaktion eines Enzyms mit seinem Substrat betrachten oder eine Verhaltensweise bei Zebrafinken. Wichtig ist aber in allen Fällen, daß wir es mit einer Spezifität der Wechselwirkung zu tun haben, die für den Ablauf einer bestimmten Reaktion charakteristisch ist.

Wie schon eingangs gesagt, können während des Studiums nur einige wenige Punkte exemplarisch herausgegriffen und im Detail besprochen werden, um von dort her extrapolieren zu können. Welche man auch immer wählt, stets ist die Auswahl in der einen oder der anderen Weise subjektiv geprägt. Beim Erstellen eines Studienangebots sind dennoch eine reihe von Punkten berücksichtigt worden. Es ist fortwährend die Frage gestellt worden: Wozu ist dieses oder jenes wichtig ?

Die Begründungen für die Wahl fallen unterschiedlich aus, je nachdem, wie man die Frage untergliedert:

Selbstverständlich kann man sich während des Studiums nicht bei jeder Gelegenheit fragen, ob das eben besprochene oder bearbeitete später in der Praxis eingesetzt werden kann. Jeder Praktiker braucht ein Reservoir an Wissen oder Können, auf das er in einer unerwarteten Situation gegebenenfalls zurückgreifen kann.

Die Biologie ist ein Wissensgebiet mit einem kontinuierlichen Wissenszuwachs. Was heute aktuell ist, kann morgen veraltet sein, somit gibt es keinen Wissenskatalog, der uns wie ein Dogma vor allen Eventualitäten absichert.

Lebenserscheinungen beruhen auf Vorgängen, die mit den Gesetzen der Thermodynamik in Einklang stehen, das bedeutet, daß ein Biologe fundierte Kenntnisse in Chemie, Physik und Mathematik braucht, um biologische Prozesse zu verstehen; Biologie ist schon seit langem eine experimentelle und keine rein deskriptive Wissenschaft mehr.

Die Erkenntnisse der Biologie wiederum haben Einfluß auf eine Reihe anderer Wissensgebiete mit oder ohne gesellschaftlichen Konsequenzen. Als Stichworte seien nur genannt:

Medizin;
Anwendung von Pharmaka: Was kann man aus Tierversuchen lernen ? Ist das, was man dort gelernt hat, auf den Menschen übertragbar ? Wenn ja, in welchen Grenzen und mit welchen Einschränkungen ?
Welche Einflüsse haben genetische Faktoren ?
Psychologie:
Welche Bedeutung hat die (experimentelle) Ethologie der Tiere für den Menschen ?
Ökologie, Umweltschutz:
Was ist ein Gleichgewicht ? Wie ist das System geregelt ?
Was versteht man unter Störung ?
Wie störanfällig ist ein System ? etc.
Wie verändert sich eine Lebensgemeinschaft in einer geschädigten Umwelt ?

In Bielefeld werden wir – wie an Universitäten allgemein üblich – drei Typen von Veranstaltungen anbieten:

Vorlesungen, Seminare und Übungen (= intensiv betreute Praktika).

Die Vorlesung dient einer Vermittlung von Wissen – vor allem aber von der Problematik und den Konzepten in der Biologie. Sie richtet sich an einen beliebig großen Hörerkreis.

Seminare können dem gleichen Zweck dienen, jedoch erfordern sie weit mehr als eine Vorlesung die aktive Mitarbeit der Teilnehmer: Es soll referiert werden, diskutiert werden, es sollen Fragen gestellt werden. Es gibt keinen Berufszweig für Biologen, bei dem diese Tätigkeiten nicht zur täglichen Routine gehören.

Übungen vermitteln experimentelle Kenntnisse und veranschaulichen, wie man ein gestelltes Problem durch ein Experiment löst. Darüber hinaus werden – in anderen Übungen – Objekte vorgestellt, um anhand ausgewählter Beispiele zu zeigen, wie sich einzelne Strukturen im Verlauf der Evolution gebildet und wie sich verschiedene Organe auseinander entwickelt haben. Diese Übungen sollen aber auch verdeutlichen, was Adaptation (Anpassung) ist, und warum gerade bestimmte Formen im Laufe der Evolution einen Selektionsvorteil erlangten.

Von Studenten der ersten Semester wird immer wieder bemängelt, daß der Inhalt der einführenden Vorlesung sich nicht mit dem Inhalt der Anfängerübungen deckt. Diese Zweigleisigkeit von Vorlesung und Übung ist kein Widerspruch in sich; auch in Bielefeld werden wir beide Veranstaltungen her laufen lassen.

Vorlesung und Übung verfolgen unterschiedliche Ziele. In der Vorlesung soll in zwei Semestern ein genereller Überblick über alle Teilgebiete der Biologie gegeben werden, auch über solche Themen, die in Bielefeld nicht bearbeitet werden oder die nur theoretisch abgehandelt werden können. In einer Übung hingegen steht die praktische Durchführbarkeit im Vordergrund. Es gibt in der Biologie eine Reihe von Objekten und Versuchen, an denen man bestimmte Dinge besonders gut demonstrieren kann, während die entsprechende Fragestellung an einem anderen Objekt mit erheblichen experimentellen Schwierigkeiten verbunden sein kann und meist überhaupt nicht funktioniert.

Natürlich müssen die in den Übungen durchgeführten Versuche theoretisch gründlich untermauert werden, dazu dienen Versuchsanleitungen, Literaturhinweise und Vor- und Nachbesprechungen.

3. Lehrangebot im Wintersemester 1974/75

4. Inhalt und Ziele der genannten Lehrveranstaltungen, sowie der Veranstaltungen kommender Semester.

Vorlesungen

Allgemeine Biologie I und II:

Warum Biologiestudium ?
Worauf soll ein Lehramtskandidat seine Interessenschwerpunkte legen ?
Was muß ein Diplombiologe wissen, wenn.... ?
Überblick über die teildisziplinen der Biologie – zentrales Thema: Evolution
Abstammungslehre, Baupläne von Tieren und Pflanzen.
Funktion der Organe, Entwicklung eines Individuums,
Vererbung
Selektionsvorteil, Reaktionen auf die Umwelt,
Regulation: offene Systeme, Kommunikation, Signale,
Individuen, Populationen,
Gleichgewicht und Störungen.

Im zweiten Teil der Vorlesung werden biochemische und molekularbiologische Aspekte in den Vordergrund gestellt. Ihr Verständnis setzt chemische und physikalische Kenntnisse voraus, welche im ersten Semester in den Veranstaltungen der Chemie und Physik erworben werden sollten. (Details werden vor Beginn des SS 75 bekanntgegeben)

Verhaltensforschung

Grundbegriffe der Ethologie (Instinkt, Appetenzverhalten, Erbkoordination, Trieb, Auslöser), Methoden der Ethologie (Quantifizieren von Verhaltensweisen, Attrappenversuche, Physiologische Methoden), Neuroethologie, Hormone und Verhalten, Lernverhalten, Ökoethologie, Übersicht über die einzelnen Funktionskreise (Aggression, Sexualverhalten), Verhaltensontogenese, Ökoethologie,
Stammesgeschichtliche Entwicklung des Verhaltens,
Humanethologie

Übungen

Biologische Übungen I: Arbeitsmethoden und Fragestellungen in der Biologie

Mikroskopie: die Zelle (Zwiebelepidermis; Inhaltsstoffe: Stärke etc.)
Färbeverfahren: Zellkern, Mitose, menschliche Epithelzellen
Phasenkontrastmikroskopie
Einzellige Organismen (Bewegungen: amöboid, Wimperschlag, Reaktionne der Einzeller auf die Umwelt)
Wasserhaushalt der Pflanzen: Potetometer (semiquantitatives Arbeiten), Vitalfarbstoffe, differenzierte Gewebe.
Makromoleküle in hefezellen: Trennung und Nachweis (Ausfällen, zentrifugieren, Farbreaktionen), Photometrischer Nachweis – Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Nukleinsäuren
Wachstumskinetik von Bakterien: Agarplatten, mikrobiologische Techniken, steriles Arbeiten, Resistenz gegen Antibiotika, Mutatione
Regulation der Enzymbiosynthese: Induktion von ß-Galactosidase
Vergleichende Anatomioe (exemplarisch); Präparationstechniken, Invertebraten (Regenwurm), Vertebraten (Ratte, Frosch)

Biologische Übungen II

Ethologie und Ökologie:
Beobachtung von Verhaltensabläufen,
Analyse einzelner Schritte eines komplexen Verhaltensmusters,
Attrappenversuche, Analyse von Schlüsselreizen und Auslösern, Lernverhalten, konditionierung.
Analyse sozialer Beziehungen (Paarbildung, Rangordnung),
Freilandbeobachtungen – Ornithologische Exkursionen (Vogelstimmen), Zoo-Exkursionen.
Lebensgemeinschaften: Wald, Wiese, Gewässer (Bach, Teich),
Nacharbeiten der Freilandbeobachtungen im Labor.
Formenkenntnis.

Biologische Übungen III (Physiologie)

Stoffwechselphysiologie
Nervenphysiologie
Sinnesphysiologie: Bewegung – Muskel – Experimente am intakten Muskel,
Reizung, Spannung, etc.; Analyse histologischer Präparate; biochemische Untersuchungen, Aktomyosinkomplex; glycerinextrahierte Muskeln, Einfluß von ATP, Superpräzipitation
Bewegung bei Pflanzen
Rhythmik
Orientierung
Embryonalentwicklung
Atmung, Photosynthese
Eigenschaften des Bluts: Blutgruppen, Antikörper, Serumproteine, Blutausstrich, verschiedene Zelltypen.

Biologische Übungen IV

Ethologie und Ökologie: Vertiefte Formenkenntnis, Spezielle Themen aus der Verhaltensforschung

Seminare

Seminar für Studienanfänger

Aufgaben ohne experimentellen Aufwand;
Auswertung elektronenmikroskopischer Bilder – Feinstruktur der zelle
Quantitative Auswertung von Versuchen (Statistik), s, sigma, t-Test
Im Zusammenhang mit der Praktikumsaufgabe "Bakterienwachstum": e-Funktionen, doppelt-log Darstellung, einfach-log Darstellung.
Referate über sekundärliteratur (= Übersichtsartikel)
Diskussionsstunden
Nacharbeiten von teilen der Vorlesung (was blieb dort unverstanden ?)

Seminar für Studienanfänger II

Fortsetzung der im ersten Semester besprochenen Themen:
Ein spezielles Thema;
Bauen von Molekülmodellen aus Kalotten u.a.: Zuckerisomere, alpha-Helix, D-, L- Formen
Referate: Klassische Arbeiten aus der Biologie
Primärliteratur: wissenschaftliche Originalarbeiten – Mendel, Darwin, Spemann, Watson & Crick, Lorenz, Tinbergen u.a.

Seminare für 3. Semester und folgende

Spezielle Themen, die von Semester zu semester wechseln können. Wahlfreiheit in Bezug auf Themenwahl. Es ist jedoch sinnvoll, an Seminaren teilzunehmen, die im engen Zusammenhang mit den im Hauptstudium angebotenen Blockübungen stehen.

Praktika für Fortgeschrittene (nach bestandenem Vordiplom oder bestandener Vorprüfung)

Im WS 1974/75

Sinnes- und Neurophysiologie

Elektroretinogramm des Insektenauges: Ein- und Aus-Effekt; Intensitäts-Kennlinie, Verschmelzungsfrequenz etc.,
Leitungsgeschwindigkeit, Refraktärperiode usw.
Empfohlene Literatur:
R. F. SCHMIDT (Herausgeber): Neurophysiologie – Heidelberger Taschenbücher, Springer-Verlag 1971
R. F. SCHMIDT (Herausgeber): Sinnesphysiologie I, Heidelberger Taschenbücher, Springer-Verlag 1973

Biochemie

Synthese eines Stoffwechselzwischenprodukts, Isolierung und Charakterisierung eines Enzyms; eine enzymatische Synthese, Aktivitätstests; Proteineigenschaften und –nachweis; Trenn- und Nachweisverfahren, Säulen-, Papierchromatographie, Gelelektrophorese, Zentrifugation, Spektroskopie
Empfohlene Literatur:
LEHNINGER: Biochemistry, Worth Publ. New York, 1971

Für das SS 75 sind folgende Blocks vorgesehen:

Verhalten
Molekulare Biologie und Genetik

Die beiden Übungen im WS 74/75 werden als Blockpraktika angeboten. Sie dauern je ca. 3-4 Wochen. Die genauen Termine werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.


Alle Einrichtungen der Biologie (und der Chemie) sind in den nächsten zwei Jahren – bis zur Fertigstellung des Hauptgebäudes der Universität – im Gebäude Verhaltensforschung untergebracht.

Anschrift

Arbeitsstelle Biologie
Universität Bielefeld
48 Bielefeld
Postfach 8640

Achten Sie zu Semesterbeginn auf die Anschläge am Schwarzen Brett (in der Eingangshalle des gebäudes Verhaltensforschung). Sie finden dort weitere Angaben zur Studienberatung, Anfangszeiten und Ort für Lehrveranstaltungen, Ankündigungen von Exkursionen usw.

Für Studienanfänger findet am Nachmittag des 1. Semestertages (Tag des Vorlesungsbeginns) eine Vorbesprechung statt. Während dieser Veranstaltung erfolgt u.a. die Platzzuweisung für die Biologischen Übungen I.

 

Bielefeld, 20.5.74

© Peter v. Sengbusch